Wochenmärkte

Verhandeln lohnt sich!

Obwohl man den Norditalienern oft nachsagt, sie seien keine „richtigen“ Italiener, weil sie so fleissig und vielleicht deshalb auch etwas ruhiger in ihren Temperamentsbekundungen sind, muss man sich nur mal auf einen der regelmässig in den meisten Strassen Mailands stattfindenden Wochenmärkte begeben und man merkt sofort: Sie sind doch „typische“ Italiener. Sie verhandeln über den Preis ihrer Waren und zwar unabhängig davon, ob es sich um Lebensmittel oder Textilien, Schuhe oder Taschen handelt mit einer Leidenschaft, die einfach Spass macht. Von Vorteil beim Handeln auf diesen Märkten ist ein zumindest geringes Vokabular in Italienisch. Wer das leider nicht vorweisen kann, sollte entweder selber eine „Bella Bionda“ sein oder zumindest eine in Begleitung haben, denn dann sind die Chancen einen netten Rabatt auszuhandeln nicht schlecht. Italiener „sehen“ nun mal einfach blonde Frauen gern, was nicht heissen soll, das man ohne diesen „natürlichen“ Vorteil nicht erfolgreich verhandeln könnte. Man sollte dabei allerdings nicht zu schreckhaft sein und eine gewisse Lautstärke aushalten. Eine „schöne Geschichte“, warum der Rabatt so dringend benötigt wird kommt sicher besser beim Verkäufer an, als seine Ware schlecht zu reden. Italiener wollen den „Preiskampf“ nicht unbedingt gewinnen – sie wollen im Gespräch bleiben, verkaufen, um dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge den „Geschlagenen“ zu spielen und die unterhaltsame Inszenierung geniessen. Also – sollte der erste Versuch z.B. montags auf der Via Zamagna nicht erfolgreich verlaufen – das Spiel mit Humor und einer Portion Sportsgeist nehmen, weitergehen und beim nächsten Händler oder auf dem nächsten Markt in der Via Kramer vielleicht mit einer anderen „Geschichte“ sein Glück versuchen.




An jedem Tag der Woche ausser Sonntag finden immer in mehreren Strassen Mailands gleichzeitig diese Wochenmärkte von 9 – 13 Uhr statt, nur am Samstag sind die Märkte bis 17 Uhr geöffnet. Es kann also jeder Besucher auf seiner Städtereise in Mailand, der unbedingt ein besonderes „Schnäppchen“- vielleicht sogar ein günstiges Designerteil – ergattern möchte, täglich auf ein Neues sein Verhandlungsgeschick testen. Selbst Gäste, die nur einen Wochenendurlaub in Mailand planen, haben durch die verlängerten Verkaufszeiten am Samstag noch genug Zeit, um auf der Viale Papiniano, Via Fauché, Via B. Marcello oder der Piazzale Lagosta ihre Einkäufe zu tätigen. An jedem letzten Sonntag des Monats (ausser im Juli) von 9 – 18 Uhr findet entlang des Kanals Naviglio Grande ein riesiger Antiquitätenmarkt (mercatone dell’Antiquariato) mit mehr als 380 verschiedenen Händlern statt, die nicht nur antike Möbel anbieten, sondern auch alte Bücher, Uhren, Porzellan, alte Briefmarken und Schmuck. Die Liste der angebotenen Waren könnte man noch lange fortsetzen, aber eigentlich muss man dieses bunte Treiben auf mehr als 2 km Länge selber miterleben. Der Markt zieht sich von der Brücke der Via Valenza an durch das gesamte Stadtviertel Ticinese.

Personal Shopper

Der persönliche Shoppingberater

Ein Service, der damit wirbt Ihnen überteuerte Fehlkäufe durch seine besonderen Ortskenntnisse in Mailand ersparen zu können. Der Personal Shopper berät Sie auf ihrer gemeinsamen Tour durch die Stadt individuell nach ihren Wünschen und Möglichkeiten.Er kennt die angesagten Kunstgalerien ebenso wie den neuesten Trendshop.Er geht mit Ihnen zu den Wochenmärkten und hilft sprachlich beim Verhandeln oder führt Sie zu den exklusivsten Designergeschäften. Ein nicht ganz preiswerter Service (100.-Euro 1 Std. ,500.- Euro pro Tag) aber für Leute mit begrenzter Zeit vielleicht keine schlechte Investition um seine Einkaufswünsche unkompliziert zu erfüllen.
www.personalshopper.it


Outlets

Outlets in Mailand

Eigentlich kannte man früher keine Factory-Outlets, in denen Privatleute zu günstigen Preisen einkaufen konnten. Nur geschäftliche Wiederverkäufer kauften „en Gros“, d.h. eine grössere Menge Ware zu einem verbilligten Fabrikpreis direkt vom Hersteller, um sie dann mit einem Aufschlag an die eigenen Kunden weiter zu verkaufen. Privatleuten war diese verbilligte Einkaufsmöglichkeit nicht zugänglich. Da die Fabrik grössere Stückzahlen an den Zwischenhändler abgeben konnte und weder Transport – noch Versandkosten hatte, gab sie ihre Ware billiger ab. Heute ist dieses Angebot an günstigen Einkaufsmöglichkeiten in einem Factory-Outlet nicht für Geschäftsleute gedacht, sondern nur der Endverbraucher kann hier für seinen privaten Bedarf verbilligt einkaufen.




In den bekannten Designer-Outlets sind die gefragtesten Modelabels wie Gucci, Prada, Armani, Dolce&Gabbana oder Versace – um nur einige zu nennen – zu finden, denn die hochwertigen Modegeschäfte haben damit die Möglichkeit entdeckt, nicht verkaufte Ware der Saison aus ihren Geschäften zu entfernen und Platz zu machen für die neue Kollektion. Die Rabatte liegen oft bei mehr als 50% und sind somit auch nicht so finanzstarken Menschen zugänglich. Manche Labels geben ihre Ware gar nicht in diese grossen Outlet-Center, sondern gründen ein eigenes, das exklusiv nur ihre Marke anbietet oder über einen Online-Designer-Outlet Versandhandel die Ware wie in einem virtuellen Katalog zur Schau stellt. Die potentiellen Käufer haben dadurch einen hervorragenden Überblick über die gesamte Kollektion der Designer, die in den meisten Fällen nicht nur Haute Couture, Pret a Porter Mode oder Sportswear anbieten, sondern auch Sonnenbrillen, Parfüms, Handtaschen und Schuhe bis hin zu Möbeln und Dekoartikeln. Der Trend über das Internet die gewünschte Ware zu bestellen nimmt gerade in der jüngeren Käuferschicht immer mehr zu und hat sich zu einem lukrativen Zweig des gewerblichen Handels entwickelt. Manche Menschen bevorzugen diese entspannte Art von zu Hause einzukaufen, aber in den meisten Kunden steckt doch noch immer ein ausgeprägter Jagdinstinkt, der bei der oft wilden Jagd nach günstiger Mode durchbricht. Wer schon einmal zu Zeiten des früheren „Schlussverkaufs“ am Ende des Sommers oder Winters in eine kaufwütige „Meute“ von Schnäppchenjäger geraten ist, erinnert sich vielleicht an so manche „tatkräftige“ Auseinandersetzung zwischen Frauen oder Männern, die das „letzte“ Stück „zuerst“ gesehen oder gegriffen hatten und sich dann wie in der Geschichte des Kaukasischen Kreidekreises nicht einigen konnten. In dem Theaterstück von Bertolt Brecht geht der Streit zwischen den beiden Frauen, die Anspruch auf das in dem Kreidekreis stehende Kind erheben, gut aus, weil eine der Frauen aus Liebe zu dem Kind die „Zerreissprobe“ beendet. Ein wunderbarer Grund nachzugeben, aber welche Einsicht sollten die beiden Schnäppchenjäger haben, um auf ihre „Beute“ zu verzichten? Diese Art Jagd gibt es nicht mehr in den heutigen Outlet-Stores, denn die sind wie normale Geschäfte mit täglichen Öffnungszeiten das ganze Jahr über in Betrieb und verkaufen ihre Waren mit stetigen Rabatten, die nur zu besonderen Aktionen verändert werden.
Nicht nur in der Modestadt Mailand haben sich Designer-Outlets, Factory-Outlets oder sogar Online-Designer-Outlets durchgesetzt, es gibt sie mittlerweile in fast allen grossen Städten bzw. in der Regel befinden sie sich entweder am Rande oder etwas ausserhalb der jeweiligen Stadt. Der „Ansturm“ kauffreudiger Schnäppchenjäger wäre – was die benötigten Parkplätze betrifft – gar nicht zu bewältigen und auch die Mietkosten für die meistens sehr ausladende Verkaufsfläche eines Outlet-Centers würden in der Stadt zu kostspielig. Häufig entwickeln sich diese Outlets nämlich zu echten Ausflugszielen für die ganze Familie, da sie nicht nur günstig Mode zahlreicher bekannter Marken anbieten, sondern sich fast eine Art Erlebnisgastronomie dort etabliert hat. Restaurants und Cafes oder kleine Bars, die sich um das leibliche Wohl der Besucher kümmern sind oft so abwechslungsreich in ihren angebotenen Speisen wie die Mode in den zahlreichen Geschäften. Manche bieten sogar eine Kinderbetreuung für die Kleinen an, damit die Eltern in Ruhe entspannt stöbern können.

Outlet-Adressen in Mailand

Il Savagente
Via Fratelli Brozetti 16, Mailand
Exklusive Designermode

Dolce & Gabbana Outlet
Via Rossini 72, Legnano

Gucci Outlet
Pizza della Dalle 9

Spaccio Kookai
Via Quintiliano 33
Junge Damenmode

Ermenegildo Zegna Bolgeri
Via Novara 71, Oleggio
Exklusive Herrenmode

Armani Factory Store
Provinciale per Bergamo 12, Vertemate con Monopri

D Magazine Outlet
Via Monte Napoleone 26, Mailand
Namhafte Designer der umliegenden Geschäfte

Emporio Isola Outlet
Via Prina 11, Mailand
Diverse Designer Mode

Fashion Outlet
Via Vittor Pisani 12/A, Mailand
Garderobe – diverse Marken

Macri’ Taglie Grande
Via Santa Maria Valle 2/A, Mailand
Übergrössen Damen & Herren, Herrenschuhe bis Grösse 52

Baldini Scarpe
Piazza Meda Filippo3, Mailand
Exklusive Designerschuhe

Outlet Shoes
Via Pietro Martinetti 6/B, Mailand
Sportliche Schuhe – z. B.Vans, Timberland, Addidas

Emporio 31
Via Tortona 31, Mailand
Designermöbel

Alessi Outlet
Piazza Carlo Mirabello 4, Mailand
Exklusive Wohnaccessoires

Einkaufsmeilen

Mailands Einkaufsmeilen

Die Einkaufsstrasse Corso Vitttorio Emanuele ist wie die elegante und gleichnamige Shoppingmall in der Nähe des Doms von Mailand nach Vittorio Emanuele II. (1820 – 1878) benannt, der von 1849 – 1861 König von Sardinien war und nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1861 zum König von Italien gekrönt wurde. Die Modegeschäfte in dieser Einkaufsmeile sind nicht so exklusiv wie die Designerläden in der Via Monte Napoleone oder der Via Spiga, haben aber für junge Leute durchaus klingende Namen wie H&M, Zara oder Sisley, mit deren Mode die Jugend ihrem Drang nach Abwechslung noch nachkommen kann, da die Preise nicht überteuert sind.
Ähnlich verhält es sich auch in der Via Torino oder der Via Mazzini, wo hauptsächlich junges Publikum seine Shoppingattacken befriedigt und auch die angesagte Sportgarderobe der Saison erwerben kann.
Vom Corso Venezia geht es in den Corso Buenos Aires, die beide ein ähnliches Klientel ansprechen.
Die Einkaufsmeilen haben eine vernünftige Mischung an Modegeschäften, die vom Preisniveau bis auf ein paar Ausnahmen im mittleren Bereich liegen, aber man bemerkt schon die Nähe zu den Strassen mit den feinsten Designerläden in Mailand.
Die Via Montenapoleone und die Via della Spiga sind die „exklusivsten“ Einkaufsstrassen , denn hier findet man Niederlassungen aller namhafter Designer aus Italien und auch die internationalen Modedesigner wie Cartier oder Yves Saint Laurent haben hier ihre Geschäfte eröffnet. In dieser Preisklasse bewegen sich auch die Geschäfte in der Via Sant’ Andrea, wo Chanel aus Paris oder Kenzo aus Japan hochwertige Mode verkaufen. Weitere Verbindungsstrassen zwischen der Via Spiga und der Via Montenapoleone sind die Via Gesu, in welcher z.B. Brioni seine Herrenmode verkauft, die Via Santo Spirito mit einem Valentino Shop und die Via Borgospesso, wo unter anderem das italienische Modehaus Laura Biagotti anzutreffen ist. Laura Biagiotti ist nicht nur für ihre stilvollen Modekreationen bekannt, sondern bringt auch seit Jahren in regelmässigen Abständen ein neues Parfum auf den Markt. Damendüfte mit so klangvollen Namen wie Tempore Donna, Due oder Emotion findet man in jeder gut ausgestatteten Parfümerie, aber auch die Herren sind mit einem Eau de Toilette „created“ by Laura Biagotti bestens für den Tag gerüstet. In der Regel besteht zu jedem Damenduft auch ein entsprechender Herrenduft – zu unterscheiden durch den Zusatz Tempore „Donna“ bzw. Tempore „Uomo“.




Im Galerienviertel Brera befinden sich etwas speziellere Modeboutiquen und Geschäfte, die nicht unbedingt die „grossen“ Namen tragen aber durchaus zum Stöbern einladen. Dieses Viertel lebt auch von der Kunst, denn hier haben sich jede Menge hochwertiger Kunstgalerien und Antiquitätenhändler angesiedelt.
Die Via Pisacane ist eher was für Leseratten und Liebhaber antiquarischer Bücher, denn dort kann man als „Viel-Leser“ noch günstig gebrauchte Bücher kaufen und seiner Leidenschaft frönen. Natürlich gibt es nicht nur Antiquariate, sondern auch moderne Buchläden mit den aktuellen Neuerscheinungen. Andererseits sind auch hier einige sehr interessante Galerien mit sehenswerten Ausstellungen zu finden wie z. B. die „Camera 16“ in der Via Pisacane 16. Am 22. Juni 2010 eröffnete die Galerie eine tolle Fotoausstellung mit aktuellen Arbeiten namhafter Fotoreporter wie Francesco Acerbis, Mauro D’Agati oder Mimi Mollica, um nur einige Künstler zu nennen. Die Ausstellung läuft bis zum 15. September 2010 und ist sicher für jeden, der sich für kunstvolle Fotografie interessiert, einen Besuch wert.

Ein „Geschäft“ ganz anderer Art und trotzdem zu den feinsten Adressen Mailands zu zählen ist das Delikatessengeschäft „Peck“ in der Via Spadari 9, das man unter allen Umständen auf der Reise nach Mailand gesehen haben muss. Allein die Weinkarte offenbart schon die besondere Qualität dieses lukullischen Einkaufsparadieses. Wenn man versucht, die Preise nicht zu beachten und sich ein kleines bischen Zeit für die Liste der unglaublichen Menge an Spitzenweinen und Jahrgängen nimmt, stellt man fest, das aber auch wirklich keines der namhaften Weingüter auf dieser Liste fehlt. Für gutbetuchte Weinkenner eine Offenbarung – wenn nur die Preise nicht wären. Ähnlich verhält es sich mit den essbaren italienischen Spezialitäten aus den verschiedenen Regionen Italiens. Die feinsten Schinken und Salamis, alle namhafte Käsesorten und eine Nudelvielfalt, die den Kunden vor grosse Entscheidungsprobleme stellt, denn eigentlich möchte man sie alle probieren. Aber auch „Leckermäulchen“ kommen in Bezug auf süsse Träume nicht zu kurz, da auch hier die Auswahl keine Wünsche offen lässt. Das edle Restaurant „Cracco“ in der Via Victor Hugo 4 arbeitet mit dem Delikatessengeschäft Peck zusammen und erhält seine frischen und qualitativ hochwertigen Zutaten durch diese Verbindung aus allen Regionen Italiens.

Designergeschäfte

Italienische Designerläden in Mailand

  • Alberta Ferretti – Via Monte Napoleone 21Brioni – Via Gesu 2
  • Gianni Versace – Via Monte Napoleone 11
  • Valentino Donna & Uomo – Via Monte Napoleone 20
  • Armani – Via Sant’ Andrea 9
  • E. Zegna – Via Monte Napoleone 27/ E
  • Gucci – Via Monte Napoleone 5 – 7
  • Dolce & Gabbana – Via della Spiga 11 -15
  • Dolce&Gabbana – Corso Venezia 15
  • Salvatore Ferragamo – Via Monte Napoleone 3
  • Fendi – Via Sant’ Andrea 16
  • Ungaro – Via Monte Napoleone 27
  • Ferre – Via della Spiga 6
  • Moschino – Via Sant’ Andrea 12
  • Missoni – Via Monte Napoleone 8
  • Laura Biagotti – Via Borgospesso 19
  • Prada Donna – Via della Spiga 18
  • Prada Uomo – Via Monte Napoleone 6
  • Miu-Miu – Via Sant’ Andrea 21
  • Fratelli Rosetti – Via Monte Napoleone 1
  • A.Testoni – Via Monte Napoleone 1