Museen


Museen in Mailand

Museum Castello Sforzesco
Piazza Castello Di – So 9 – 17.30 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr), Mo geschlossen
Francesco I. Sforza begann im Jahr 1450 als Herzog von Mailand mit dem Bau der beeindruckenden Festung, die seit ihrer Fertigstellung mehrfach grösseren Zerstörungen ausgesetzt war und doch immer wieder restauriert und baulich gut erhalten wurde. Heute steht das Castello Sforzesco den zahlreichen Besuchern zur Besichtigung der Schlossanlage und den Ausstellungen diverser Museen im Inneren zur Verfügung. Im Untergeschoss befinden sich zwei Teilausstellungen des Archäologischen Museums – Exponate aus der prähistorischen und der ägyptischen Abteilung. Das Erdgeschoss beherbergt eine Ausstellung zur Antiken Kunst, eine Etage höher sind passend zur unteren Ausstellung antike Möbel zu bewundern. Auf der zweiten Etage stellt das Museum für antike Musikinstrumente seine Kunstschätze aus.
Der Besuch des Museums ist für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenlos und zu nachfolgend aufgeführten Zeiten ist der Einlass für jeden Besucher frei:
Di – So 16.30 – 17.30 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)
Den halben Eintrittspreis bezahlen: Personen über 65 Jahre, städtische Angestellte und Studenten
Informationen: www.milanocastello.it

Museum „Teatrale alla Scala“
Largo Ghiringhelli 1, Piazza Scala
Täglich: 9 – 12.30 Uhr (letzter Einlass 12 Uhr)
13.30 – 17.30 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)

Die Entstehungsgeschichte des Museums „Teatrale alla Scala“ liest sich ziemlich spannend, denn es hätte für das Museum alles ganz anders kommen können und die Kunstsammlung des berühmten Mailänder Opernhauses „La Scala“ wären in Paris an einen „fremden“ Kunstliebhaber versteigert worden. Der Besitzer der geschichtsträchtigen Theatergegenstände – ein bekannter Antiquitätenhändler mit Namen Giulio Sambon – beabsichtigte seine Kunstschätze im Jahr 1911 in Paris zu versteigern. Nachdem man in Mailand davon erfuhr, berieten sich führende Wirtschafts – und Politikgrössen mit wohlhabenden Kunstliebhabern der Stadt Mailand, wie man die nötigen Finanzmittel zur Ersteigerung der Sambon-Sammlung aufbringen könnte. Letztlich spendeten gut situierte und kunstinteressierte Mailänder Bürger einen erheblichen Teil der benötigten Summe und auch die Regierung unterstützte das Vorhaben finanziell. Ein potenter Mitbieter in Paris war der millionenschwere Bänker J. P. Morgan aus Amerika. Er galt als sehr erfolgreicher Kunstsammler und Förderer der Kunst. J. P. Morgan war unter anderem auch Präsident des „Metropolitan Museum of Art“und hatte den künstlerischen Wert der Zeitzeugnisse aus der Geschichte der Mailänder Skala erkannt. Glücklicherweise gewannen die Mailänder Kunstliebhaber den Wettstreit und so wurde am 8. März das Museum „Teatrale alla Scala“ mit der Sambon-Sammlung eröffnet, die heute zu einer der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt geworden ist. Einige der wertvollen Stücke sind in der „Casa di reposo per musicisti“, einem von Giuseppe Verdi gegründetem Altenheim für ältere Musiker, ausgestellt und dort zu besichtigen. Die zum Museum gehörende „Biblioteca Livia Simoni“ entstand durch den Nachlass des Theaterkritikers und Buchautoren Renato Simoni, der nach seinem Tod im Jahr 1952 einen grossen Teil seiner Veröffentlichungen dem Museum „Teatrale alla Scala“ hinterliess und diese Spende seiner Mutter Livia Simoni widmete. Mittlerweile hat sich der Bestand der Bibliothek enorm vergrössert und steht nicht nur Studenten für ihre Studienarbeiten zur Verfügung, sondern ist auch ein interessanter Treffpunkt für alle Opern – und Theaterfreunde, die sich über die historische Entwicklung der Mailänder Skala informieren möchten.
Information: www.teatroallascala.org

Museum für Wissenschaft und Technik Leonardo da Vinci
(Die-So 9.30-17.00) (Sa/So/Feiertgs.9.30-18.30)

Das „Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci“ wurde 1953 gegründet und nach Leonardo da Vinci benannt, weil er – fast futuristisch für seine Schaffenszeit und sehr unkonventionell – in seinen Arbeiten eine Verbindung von Kunst und Technik auf spielerische Art umgesetzt hat. Seine Skizzen zum Bau von Maschinen oder technischen Abläufen waren die Grundlage für einige der ausgestellten Modelle, die da Vincis komlexe Vorstellungen und Ideen anschaulich und auch für technisch nicht versierte Besucher verständlich machen. Leonardo da Vinci war ein „Multi-Talent“, denn er interessierte sich nicht nur für Kunst und Musik, sondern auch für Architektur, Bildhauerei und technische Entwicklungen. Er arbeitete in all diesen Bereichen und konnte durch seine Erfahrungen Verknüpfungen innerhalb dieser unterschiedlichen Gebiete herstellen, die sich in seinen Zeichnungen und sonstigen Arbeiten widerspiegeln.
Und genau dort setzt das Wissenschaftsmuseum heute seine Akzente: das Interesse an Technik und Wissenschaft möglichst schon im Kindesalter zu wecken und zu fördern, um die Berührungsängste, die viele Menschen im Umgang mit diesen Themen haben, abzubauen und die natürliche Neugier zu fördern. Hilfreich sind bei dieser Aufgabe die 13 interaktiven Versuchsräume, die grundsätzlich von Mittwoch – bis Samstagmorgen für Schulklassen und fest gebuchte Gruppen reserviert sind. Hier finden interessante Experimente unter Beteiligung der Besucher statt, die von ausgebildetem Fachpersonal angeleitet und auf ihrer wissenschaftlichen Entdeckungsreise unterstützt werden.
In diesem Museum ist das „Berühren“ einiger Ausstellungsstücke erlaubt bzw. gewünscht, denn so mancher technischen Vorgang lässt sich nur durch Erfahrung „begreifen“ und so sind einzelne Modelle, die nach Originalskizzen des Meisters Leonardo da Vinci angefertigt wurden für die Besucher freigegeben und dürfen ausprobiert werden.
Das „Museo Nationale della Scienza e della Tecnologia“ ist auch Veranstaltungsort für Kunstausstellungen, Filmfestivals, Konzerte und modernen Theateraufführungen, die wissenschaftliche oder technische Vorgänge auf unterhaltsamen Art vermitteln.
www.museoscienza.org

Dommuseum
Piazza del Duomo 14
(Die-So 9.30-12.30,15.00-18.00)
Die für den Mailänder Dom tätige Organisation „Veneranda Fabbrica“ ist nicht nur für den Erhalt und die sachgerechte Restaurierung des Doms zuständig, ihr obliegt auch die Organisation der Finanzierung aller notwendigen Restaurationsarbeiten sowie das Management für das Museum des Doms.
Das Museo del Duomo wurde 1953 eingerichtet, um die Geschichte der Errichtung des Doms von Mailand für die Nachwelt festzuhalten. Es stellt der Öffentlichkeit chronologisch angelegte Informationen über die Entstehung des Doms zur Verfügung, hat ein Archiv mit Dokumenten über technische Berechnungen für die Konstruktion der Kirche und Skizzen von berühmten Künstlern, die am Dom mitgearbeitet haben. Selbst Rechnungen über die entstandenen Kosten der Arbeiten sind im Archiv einsehbar. Ein Fotoarchiv und eine Bücherei gehören ebenfalls zum Museum und sind für Studenten, Wissenschaftler und Lehrer zugänglich. Das Museum initiiert auch Projekte und Workshops für Studenten der Kunsthochschule und der Universität von Mailand.
Das Dommuseum wurde zwar erst 1953 offiziell eröffnet, hat aber bereits seit 1910 in einigen Räumen der Fabbrica Exponate, die seit Baubeginn des Doms im 14. Jahrhundert gesammelt worden waren, ausgestellt. Darunter befanden sich auch Modellbauten des Doms aus unterschiedlichen Materialien wie Gips, Bronze und das grösste und zugleich älteste Modell aus Holz im Massstab 1:20. Diese Modelle wurden während der gesamten Bauzeit des Domes immer wieder neu angefertigt oder den jeweiligen Bauphasen angepasst. Bis heute greifen Restauratoren, die an den Arbeiten am Dom beteiligt sind auf diese Modellbauten zurück, wenn es um historische Details oder bautechnische Vorgaben geht, um die Restaurierungen möglichst authentisch zu gestalten und die ursprüngliche Schönheit des Domes zu erhalten bzw. wieder herzustellen.
Sehr bald schon wurden die wenigen benutzten Räume des Museums zu klein für all die Zeitzeugnisse, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten und die „Veneranda Fabbrica“ erhielt 1948 die Erlaubnis neun Räume auf der ersten Etage des Palazzo Reale für die Ausstellungen einzurichten. Dort wurden besagte Modelle des Mailänder Doms gezeigt, aber auch Statuen aus allen Epochen, die den Dom geschmückt hatten, Fassadenentwürfe, Gemälde und kostbare Wandteppiche. Durch den zweiten Weltkrieg waren erhebliche Schäden am Dom entstanden und Teile der riesigen bunten Glasfenster, die zu den grössten der Welt gehören und bis heute ein besonderes Merkmal des Doms von Mailand sind, wurden zerstört. Man brachte sie wie andere beschädigte Bauelemente des Doms als Grundlage für Restaurierungsarbeiten im Museum unter. Dadurch entstand immer mehr Platzmangel für das Museum und die Fabbrica erhielt weitere zehn Räume im Palazzo Reale. Die Menschen in Mailand liebten ihren „Duomo“ schon immer und verfolgten die laufenden Arbeiten mit grossem Interesse. Sie nahmen nicht nur durch Spenden, sondern auch mit realem Arbeitseinsatz aktiv am Bau „ihres“ Domes teil.
Mittlerweile verfügt das „Museo del Duomo“ über 21 Räume im Palazzo Reale, die seit 2005 von Grund auf renoviert und restauriert wurden. Deshalb war das Museum längere Zeit nur in Teilbereichen geöffnet und in der letzten Phase bis Juni 2010 ganz geschlossen. Um die Finanzierung der Kosten für die aufwendigen Renovierungen des Doms und des Museums kümmert sich die Fabbrica durch spezielle Spendenaktionen, aber auch durch die Veranstaltung von Konzerten und besonderen Events. Das Projekt „Vivil Duomo“ ist ein solcher Spendenaufruf an alle Italiener und ausländischen Kunstfreunde, die der Veneranda Fabbrica bei ihrer schwierigen Arbeit zur Seite stehen und sie finanziell unterstützen möchten. Bekannte Künstler folgen diesem Aufruf immer wieder gerne und stellen sich für Auftritte kostenlos zur Verfügung. Mit dieser Art von Veranstaltungen und ihrem ambitionierten Spendenengagement erwirtschaftete die Fabbrica im Jahr 2009 einen Betrag von rund 300 Millionen Euro, die für die Arbeiten am Dom von Mailand und die kostenintensive Renovierung des Dommuseums verwendet wurden.
www.duomomilano.it

Museum Poldi Pezzoli
Via Manzoni 12 Mi – Mo 10 – 18 Uhr ( letzter Einlass 17.30 Uhr), Di geschlossen
Der Kunstliebhaber und erfolgreiche Sammler Gian Giacomo Poldi Pezzoli (1822 – 1879) verfügte schon 1871, also 8 Jahre bevor er starb, das er sein Privathaus mit all den über die Jahre zusammen getragenen Kunstschätzen nach seinem Tod in eine Stiftung umwandle, die allen Menschen zugänglich bleiben solle und damit eine breitere Öffentlichkeit an der Schönheit der verschiedenen künstlerischen Arbeiten in seinem Haus teilhaben konnte. Zwei Jahre nach Pezzolis Tod eröffnete das Museum im Jahr 1881 die Türen und präsentierte nicht nur bedeutende Gemälde italienischer Maler, sondern auch wunderschöne und kunstvoll gefertigte Gebrauchsgegenstände wie Porzellan, Tischwäsche mit kostbarem Geschirr und Gläsern, aber auch alte Uhren und Schmuck. Da Pezzoli viele Jahre seines Lebens mit der kunstvollen Ausstattung seines Heimes beschäftigt war, verfügt das Museum heute über eine Fülle an aussergewöhnlichen Kunstgegenständen. Bilder der bekanntesten Maler wie Piero della Francesca, Boticelli oder Mantegna zieren die Wände des ehemaligen Palazzos, aber auch antike Möbel, Lampen aus Muranoglas und kostbare alte Teppiche
verschönerten die Wohnräume des einstigen Hausherrn und sind heute Teil der Ausstellung. Die ursprüngliche Sammlung Pezzolis ist durch zahlreiche Kunstspenden von angesehenen privaten Kunstsammlern stetig ergänzt worden und wächst bis heute immer weiter.
Zu dem Museum gehört eine Bücherei, die sich in der Via Ugo Foscolo 3 befindet und sowohl eine Sammlung von 3500 antiken Büchern enthält als auch über 8500 Exponate, die den Besuchern von Montag bis Freitag von 9 – 13 Uhr zur ständigen Verfügung stehen. Die antike Büchersammlung ist nach Voranmeldung ebenfalls zu besichtigen. Zahlreiche Studenten nutzen diese Einrichtung, um für ihr Studium zu arbeiten. Es stehen Lap-Tops, Internet, CD und DVD sowie Videoprojektoren in den Räumen der Bibliothek zur Verfügung.
Gemäss den Wünschen des Stiftungsgründers Pezzoli ist das Museum sehr um die Verbreitung von kunsthistorischem Wissen bemüht und bietet diverse lehrreiche Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Information:
www.museopoldipezzoli.it


Museum del Risorgimento

Via Borgonuovo 23 Di – So 9 – 13 Uhr, Montag geschlossen
Der heutige Sitz des Museo del Risorgimento im Palazzo Moriggia wurde zu Zeiten der Herrschaft Napoleons in Italien von ihm als Kriegsministerium genutzt. Da passt es doch, das heute in diesem Museum alle erhaltenen Dokumente, Waffen, Bilder und sogar Zeitschriften aus dieser Zeit hier ausgestellt werden. Napoleon hatte in der Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Italien auf die Herausgabe der Zeitschrift „Courier de L’Armee d ‘Italie“ bestanden, um seine Truppen entsprechend zu motivieren. Historisch geht es um die Zeitspanne von 1796, als Napoleon erstmals in Italien einfiel und seiner Krönung zum König von Italien im Jahr 1805. Die Krönung fand mit grosser Zustimmung der Bevölkerung im Mailänder Dom statt, wo er mit den Insignien ( Eisenkrone, grüner Mantel) der Lombardischen Könige ausgestattet wurde.
Das Museum del Risorgimento besitzt zudem eine Bibliothek (Biblioteca Reale – königliche Bibliothek) mit zahlreichen schriftlichen Dokumenten aus der Kriegszeit und ein Zeitungsarchiv mit Artikeln über die napoleonischen Kämpfe in Italien.
Informationen: www.museidelcentro.mi.it


Pinakothek Ambrosiana

Piazza Pio XI 2 Pinakothek Ambrosiana: Di – So 9 -19 Uhr (letzter Einlass 18.30 Uhr)
Bibliothek Ambrosiana: Di – Fr 9 – 19 Uhr, Sa -Mo 9 – 17 Uhr

Bevor die Pinakothek Ambrosiana im Palazzo dell ‘Ambrosiana eröffnet wurde existierte bereits die im Jahr 1609 von Kardinal Federico Borromeo eingerichtete Bibliothek Ambrosiana seit einigen Jahren. Die Bibliothek besitzt heute eine Unzahl an Büchern, Schriftdokumente und Zeitzeugnissen aus dem Leben zahlreicher Künstler und Philosophen wie z.B. Petrarca, Virgilio, Aristoteles, Thomas von Aquin oder Macchiavelli. Kardinal Borromeo selbst stellte der neuen Bibliothek zahlreiche Schriften aus den verschiedensten Ländern zur Verfügung. Aber auch private Sammler antiker Bücher spendeten in den vergangenen Jahrhunderten der Ambrosiana immer wieder kostbare Exponate in diversen Sprachen, die heute von grosser kultureller Bedeutung sind.
Kardinal Borromeo war den „schönen Künsten“ sehr ergeben und plante schon kurz nach Fertigstellung der Bibliothek eine „Akademie der schönen Künste“, um das ästhetische Empfinden der Menschen zu schulen und sie mit unterschiedlichen Ausdrucksformen der Kunst zu konfrontieren. Die Eröffnung der bekannten Pinakothek Ambrosiana sollte aber noch bis zum Jahr 1618 dauern. Sie öffnete ihre Ausstellung mit ca. 250 Bildern, die sie in den Jahren vorher gespendet bekommen oder gesammelt hatten. Heute beherbergt die Pinakothek eine der kostbarsten und wichtigsten Gemäldesammlungen mit über 1500 Exponaten der bedeutendsten Maler Italiens. Werke wie die „Madonna“ von Botticelli oder Bilder von Leonardo da Vinci zeigen auf anschauliche Weise die hohen künstlerischen Fähigkeiten der ausgestellten Künstler aus der Vergangenheit.
Seit dem 24. April 2003 ist im Palazzo dell ‘Ambrosiana eine Akademie für Sprachen (Griechisch, Latein, Slawistik, orientalische Sprachen etc. ) eröffnet worden. Damit hat sich das ursprünglich bereits vom Gründer der Pinakothek Ambrosiana – Kardinal Borromeo – angedachte Konzept, aus der Bibliothek und der Pinakothek eine Akademie der schönen Künste zu entwickeln, nach über 400 jährigem Bestehen durch die kulturellen Vielfalt im Palazzo dell ‘ Ambrosiana realisiert.
Information: www.ambrosiana.it

Pinakothek Di Brera
Via Brera 28
(Di – So 8.30 – 19.15 Uhr)

Die berühmte Kunstgalerie „Pinacoteca di Brera“ in Mailand besteht bereits seit mehr als 200 Jahren und ist gemeinsam mit der Akademie der schönen Künste, die 1776 von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia gegründet wurde, im Palazzo di Brera beheimatet. Auch die „Biblioteca Nazionale Braidense“ , die zur Pinakothek gehört, geht auf die Initiative Maria Theresias zurück. Die Gemäldesammlung der Pinakothek entstand in wesentlichen Teilen durch konfiszierte Bilder nach der staatlichen Auflösung von Klöstern und Ordenshäusern, von denen der damalige italienische König Napoleon (1769 – 1821) der Pinakothek in Mailand neben dem Louvre in Paris einige Werke zur Verfügung stellte. In den vergangenen Jahrhunderten ist die Sammlung durch Schenkungen und grosszügige Kunstspenden zu einer der kostbarsten in Italien geworden und besitzt Arbeiten der bekanntesten Maler. Nicht nur Werke italienischer Künstler wie das Bild „Spozalizio“ von Rafael (1483 – 1520) aus dem Jahr 1504 oder Andrea Mantegnas (1431 – 1506) „Cristo Morto“ (Toter Christus), der wegen seiner perspektivischen und realistischen Darstellung des menschlichen Körpers als herausragendes Zeitzeugnis der Frührenaissance gilt, sind in den zahlreichen Ausstellungsräumen des Museums zu finden, sondern auch berühmte Namen von holländischen Malern wie Peter Paul Rubens (1577 – 1640), Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 – 1669) oder Anthonis Van Dyke (1599 – 1641), die als Meister der Barockmalerei des 17. Jahrhunderts bekannt sind.
www.brera.beniculturali.it

www.amicidibrera.milano.it


Design Museum

Triennale di Milano Viale Alemagna 5
Seit Dezember 2007 überrascht das neu eröffnete und komplett modernisierte Designmuseum der Triennale mit jährlich wechselnden Ausstellungsthemen, in denen Künstler italienisches Design auf sehr individuelle Art interpretieren. Das Museum präsentiert in einigen Räumen auch permanente Ausstellungen mit Arbeiten bekannter Designer, die die Entwicklung der künstlerischen Gestaltung von Gegenständen aus allen Lebensbereichen anschaulich machen. Viele der ausgestellten Objekte haben sich schon seit Jahren als Designklassiker etabliert.
Der neu hinzu gebaute Teil, der für aktuelle Themenpräsentationen ausgerüstet wurde, erfüllt alle Voraussetzungen eines modernen Museums. Gerade bei künstlerischen Arbeiten spielen Raumgestaltung und Beleuchtung eine grosse Rolle, um die Entwürfe optimal darzustellen. Farben und verwandte Materialien für die Ausstellungsräume sollten die Kunstwerke in ihrer Wirkung unterstützen. Das ist in den lichtdurchfluteten Räumen des Designmuseums bestens gelungen.
www.triennale.it


Casa Di Riposo per Musicisti Giuseppe Verdi

(Die,Do,So 10.00-12.00,14.30-17.00)

Piazza Buonarroti 29
Seit dem 10. Oktober 1902, also genau am Tag seines Geburtstag, wurde der von Giuseppe Verdi (geb. 10.Oktober 1813) gegründete Ruhesitz für die ersten Gäste geöffnet und bis heute haben hier viele tausend ältere Musiker ihren Lebensabend verbringen dürfen.Verdi wollte seinen Berufskollegen, die bei aller Liebe zur Musik finanziell nicht erfolgreich waren, damit ein gesichertes Alter ermöglichen, bestand aber darauf, das Heim erst nach seinem Tod zu eröffnen. Verdi und seine Frau Giuseppina Strepponi sind auf dem Grundstück gemeinsam begraben. Nach seinem Tod im Jahr 1901 wurden auf seinen ausdrücklichen Wunsch seine gesamten Kunstwerke in die Räume der „Casa Verdi“ verbracht, mussten aber wegen des Platzmangels in Teilen an das Museum „Teatrale alla Scala“ weitergegeben werden und sind dort zu besichtigen.
Die Grabstätte Verdis ist von 8.30 – 18 Uhr zu besichtigen, die Museumsräume sind nur nach Terminvereinbarung in Gruppen zu besuchen.
www.casaverdi.org

Planetarium Ulrico Hoepli
(Die-Do 21.00, Sa/So 15.00 und 16.00)
Die Sterne haben schon immer eine grosse Anziehungskraft auf die Menschen gehabt und das nicht nur, weil jeder Mensch in seiner Geburtsstunde unter einer einzigartigen Sternenkonstellation geboren wurde. Warum schenken Verliebte sich einen Stern? Woher kommt die Romantik, die man bei einem nächtlichen Sternenhimmel empfindet? Was ist so besonders an den Sternen? Liegt es an der unvorstellbaren Entfernung, das sich eigentlich niemand dieser Faszination entziehen kann? So viele Fragen und woher kommen die Antworten? Im Planetarium „Ulrico Hoepli“ versuchen anerkannte Astronome und Wissenschaftler seit 80 Jahren, den Sternen näher zu kommen und den Besuchern in unterhaltsamen Wissenschaftshows die astronomischen Grundkenntnisse zu vermitteln. Besucherzahlen von über Hunderttausend Gästen im Jahr, die aus ganz Italien nach Mailand in das Planetarium „Ulrico Hoepli“ kommen sprechen für die gelungene Mischung von Wissenschaft und Unterhaltung, wobei der Anteil an Schulklassen relativ hoch ist.
Besonders erwähnenswert ist das Engagement des Planetariums in Bezug auf kleine Kinder, die schon ab einem Alter von fünf Jahren an Kursen und spielerischen Veranstaltungen teilnehmen können. Geschultes Personal führt die Kinder auf entspannte Art an wissenschaftliche Themen heran und nutzt ihren natürlichen Entdeckerdrang, um sie für die Geschehnisse am Himmel zu interessieren. Themen wie „Reise zwischen den Sternen“ oder „Entdecke den Himmel“ sind in den Räumlichkeiten des Planetariums anhand einer Multimedia–Show gut darzustellen. Man projiziert das Bild des Sternenhimmels an die Kuppel des abgedunkelten Lehrraums und schon stimmt die Atmosphäre, die Kinder mit Interesse und der nötigen Konzentration den kindgerechten Vorträgen zuhören lässt.

Aber auch für Erwachsene bietet das Planetarium jede Menge Information unter fachmännischer Anleitung. Jeweils Samstag und Sonntagnachmittag um 15 Uhr und 16.30 Uhr finden Demonstrationen der aktuellen Sternenbilder und astronomischen Phänomene anhand von projizierten Bildern statt, die auch für Laien verständlich sind. Dienstags und Donnerstagabends (21 Uhr) treffen sich Astronome, Astrophysiker und andere wissenschaftliche Experten, um Fragen von Besuchern zu beantworten und Zusammenhänge innerhalb der verschiedenen Wissenschaften anschaulich zu erklären. Die Eintrittspreise sind mit 1,50 € ( bis 18 und über 60 Jahre) bzw. 3 € für Erwachsene sehr günstig, so das niemand von dieser „himmlischen“ Vergnügungsreise ausgeschlossen bleiben muss.
www.comune.milano.it/planetario


Meeresmuseum „Aquario Civico“

Via Gerolamo Gadio 2 Di – So 9-17.30 Uhr
Das Meeresmuseum Aquario Civico wurde 1906 eröffnet und war zu dieser Zeit das dritte Meeresaquarium in Europa. Es liegt zwischen der Arena Civico und dem Parco Sempione an der Haltestelle Via Legnano. Von dort sind es nur ein Paar Schritte, um in die Geheimnisse der Unterwasserwelt dieses Museums einzutauchen. Es wurde von 2003 bis ins Jahr 2006 umfangreich renoviert und auf den neuesten Stand gebracht, um seine Meeresbewohner, die aus allen Teilen der Welt kommen (Süss – und Salzwasser), in einer zu ihrem natürlichen Lebensumfeld passenden Kulisse zu präsentieren. Das „Aquario Civico“ ist mit dem Planetarium in Mailand und dem Naturhistorischen Museum gemeinsamer Nutzer einer gut sortierten und reich bestückten Bibliothek, in der z.B. Studenten, Journalisten oder Meeresbiologen für ihre Arbeit und Recherche genügend Material und wissenschaftliche Informationen finden. Die Fachbücher werden nicht ausgeliehen und müssen vor Ort in einem Bibliotheksraum bearbeitet werden. Ein Fotoarchiv mit mehr als 15000 Bildern, die auf digitalen Datenträgern gespeichert sind, steht Besuchern der Bibliothek ebenfalls zur Verfügung. In den letzten Jahren erarbeitete das Meeresmuseum in Mailand ein ganzjähriges Projekt in Kooperation mit verschiedenen Abteilungen der Universität in Mailand , in dem es um die Zusammenhänge in der Natur und Biologie sowie den Erhalt der Umweltbedingungen für alle Lebewesen geht. Das Jahr 2010 steht unter dem Motto „Biodiversita a Milano“ (Artenvielfalt in Mailand) und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit den zahlreichen Tierarten in Mailand, die im Wasser, auf dem Land und in der Luft leben. Parallel dazu initiiert das Museum regelmässig Veranstaltungen und geführte Besichtigungen für Schulklassen oder auch interessierte Erwachsene zum Thema Meeresbiologie. Nach der ausgiebigen Renovierung stellt das Museum einige der modernisierten und für diesen Zweck besonders eingerichteten Räumlichkeiten und den Garten für Festlichkeiten, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen kostenpflichtig nach Terminabsprache zur Verfügung.
Informationen Museum: www.aquariocivico.mi.it


Fussballmuseum Inter und Milan

(tägl. 10.00-17.00 ausser an Spieltagen)

Das ehemalige San Siro Fussballstadion in Mailand wurde 1981 in Giuseppe Meazza Stadion umbenannt und ist das Heimstadion der beiden bekanntesten Fussballvereine Italiens – von AC Mailand und FC Internationale. Die Stadt Mailand als Besitzer des Stadions ehrte den besonders erfolgreichen Mailänder Fussballspieler Giuseppe Meazza (1910 – 1979), der für beide Vereine als Mittelstürmer gespielt hatte, mit dieser Namensgebung wegen seiner legendären Erfolge. Bereits mit 17 Jahren begann seine Karriere beim FC Inter Mailand, mit 20 Jahren wurde er in die Nationalmannschaft aufgenommen und war am Triumph der Italiener bei der Weltmeisterschaft 1934 beteiligt. Seine besondere Begabung machte ihn mehrfach zum Torschützenkönig und verschaffte ihm einen hohen Beliebtheitsgrad bei den italienischen Tifosi. In späteren Jahren wurde er Trainer bei seinem Ursprungsverein Inter Mailand und konnte sein Wissen an die jüngeren Spieler weitergeben.
Das Fussballmuseum in Mailand wurde 1996 im damaligen San Siro Stadion eingerichtet und mit der beeindruckenden Privatsammlung des heute noch als Direktor des Museums tätigen Onorato Arisi eröffnet. Zahlreiche Fussballfreunde besuchen dieses Museum und erfahren zum Beispiel in dem Kinoraum des Museums alles über die geschichtliche Entwicklung der beiden grössten italienischen Fussballvereine und erleben besondere Spielmomente der italienischen Mannschaften noch einmal. Wenn man dann richtig in „Fussballstimmung“ ist, gehört ein geführter Rundgang durch das vollständig modernisierte Stadion mit 85.000 Plätzen für echte Fussballfans natürlich dazu, um sich die Atmosphäre bei Live-Spielen in der italienischen Arena auch nur annähernd vorstellen zu können.