Wirtschaft & Industrie
Wirtschaft
Italien ist ein Industriestaat und steht mit seiner Volkswirtschaft international an siebter Stelle.
Seit 1952 ist Italien Gründungsmitglied der Europäischen Union. Das Wirtschaftswachstum liegt unter dem EU-Durchschnitt und die Staatsverschuldung bei 106,8%.Die Steuerquote ist mit über 43% vergleichsweise hoch.Seit 2002 ersetzt der Euro die italienische Lira.Nur in der Exklave Campione Dìtalia ist auch der Schweizer Franken offizielles Zahlungsmittel.
In Italien existiert ein großes wirtschaftliches Gefälle zwischen dem Norden und dem Süden.Wirtschaftszentren wie Mailand, Turin oder Genua gehören zu den erfolgreichsten Gebieten Europas.Dort herrscht fast Vollbeschäftigung(3,9%) im Gegensatz zum Süden mit über 12% Arbeitslosigkeit,die besonders junge Leute trifft.Mittelitalien begründet seinen wirtschaftlichen Erfolg hauptsächlich durch die Textilindustrie, Möbel und Lederwarenfertigung sowie den Tourismus.Hier beträgt die Arbeitslosenquote 6%.
Italien verfügt kaum über landeseigene Rohstoffe.In der Po-Ebene und an der Adria gibt es Erdgas,in Basilikata und Sizilien kleinere Erdölbestände und auf der Insel Elba Eisenerz.
Die Energieversorgung Italiens wird zu 85% aus Importen sichergestellt,nur ein kleiner Teil wird aus ansässigen thermischen Kraftwerken gewonnen.
Industrie
Nahrungsmittel sind neben anderen Industriezweigen eines der wichtigsten Exportgüter Italiens. Auch Maschinen-Flugzeug-Schiffs-und Automobilbau haben einen hohen Stellenwert . .Die Textilindustrie(Mode made in Italy) ist international anerkannt. Der weltgrößte Brillenhersteller Luxottica kommt ebenso aus Italien wie die elektronischen Produkte vonSTMicroelektronics. Die Tourismusbranche steht mit ca.43 Millionen Touristen an 5.Stelle weltweit.
Berlusconi – Italiens unendliche Geschichte
Anders als im Jahr 2009, als Italiens Wirtschaftsleistung um 5 % einbrach, erwirtschaftete das Land 2010 einen Zuwachs von ca. 1 % und fühlt sich – im Gegensatz zu seinen Nachbarn Griechenland und Spanien – auf dem sicheren Weg nach „oben“. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi gibt sich nach dem überstandenen Misstrauensantrag der Opposition siegessicher und erwartet bei möglichen Neuwahlen im kommenden Jahr für sich und seine Partei PdL (Popolo della Liberta – Volk der Freiheit) eine erneute Bestätigung. Für die im März anstehenden Kommunalwahlen könnten die Zeichen allerdings gegen Berlusconi stehen, denn ausgerechnet in den beiden bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich wichtigsten Regionen – dem Latium (Rom) und der Lombardei (Mailand) – sollte die PdL nicht zur Wahl antreten, da sie im Latium versäumt hatte, die erforderlichen Wahllisten fristgerecht einzureichen und in der Lombardei wohl manipulierte Unterschriftenlisten der PdL vorlegte. Nachdem eiligst eingebrachte Einsprüche bei Gericht nicht das von Berlusconi gewünschte Ergebnis brachten, verabschiedete die Regierung kurzerhand ein Dekret, das die „richtige“ Auslegung des Wahlgesetzes sicherstellen und den beabsichtigten Wahlausschluss der PdL verhindern sollte. Formfehler müssten korrigierbar sein und dürften nicht zum finalen Wahlausschluss einer Partei führen, meldete sich Innenminister Roberto Maroni (Lega Nord) zu Wort und unterstützte damit die Interessen seines Koalitionspartners Berlusconi. Das Dekret wurde dem amtierenden italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zur Unterzeichnung vorgelegt und fand seine Billigung. Wieder einmal hat Silvio Berlusconi die „Schlacht“ für sich und seine Partei entschieden und unterstreicht damit seinen ungebrochenen Willen, auch nach der nächsten Wahl die Macht in Italien zu behalten.